Einladung
Braumann verschwistert Natur und Kultur, lässt beide Welten einander durchdringen. Fremd sind nicht die Wälder, sondern die menschengemachten Dinge, die in sie eindringen.Der Graphiker hat Mut zur Leere, zur Lücke, umso eindrücklicher sind dann die gefüllten Felder des Blatts. Auf anderen Radierungen findet sich Lust an der Fülle: Zwischen scheinbar vertrautem und wiedererkennbarem schweben, schwirren, schwanken seltsame Gestalten, die sich dem bannenden Blick erfolgreich entziehen, ... so deutlich auch jenes erscheint, was da gezeichnet, geritzt und geätzt wurde. Gelegentlich taucht skripturales auf, nicht nur als lesbare Schrift, sondern als flüssige Lineatur zwischen, hinter, vor Dingen und Figuren, sichtbar gemachte Atmosphäre gleichsam. Reales und imaginiertes begegnen sich ebenso wie positive und negative Formen, Bildraum und Bedeutungsraum schwingen in schöner Spannung, versteckte Zitate (etwa James Ensor) grinsen dazu. (T. O. Immisch) Wir laden Sie und Ihre Freunde herzlich zur Vernissage am 18. Januar um 20 Uhr in die Charlottenstraße 19, Jena, ein.
Laudatio: T. O. Immisch, Kurator Sammlung, Photographie, Stiftung Moritzburg Halle